Wie öko sind Getränkekartons?

Der im ZDF-Beitrag erhobene Vorwurf der Verbrauchertäuschung basiert auf Behauptungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die zuletzt auf einer DUH-Pressekonferenz am 27. November 2014 erhoben wurden. Am 20.Mai legt die DUH nach und erklärt, eine „Recyclinglüge“ aufgedeckt zu haben. Der FKN weist diese Darstellung als unverschämte Verdrehung von Tatsachen zurück.

Bedauerlicherweise folgt auch die ZDF-Zoom-Redaktion der Logik investigativer TV-Formate, Sachverhalte zu skandalisieren, die bei näherer Betrachtung nichts skandalträchtiges an sich haben. Schon die Grundaussage des Beitrags, wonach der Getränkekarton seine ökologische Vorteilhaftigkeit verlieren würde, wenn „die vom Umweltbundesamt gesetzte Mindestmarke von 60%“ unterschritten würde, ist unzutreffend. Eine solche Mindestmarke gibt es nicht! Bei einer gesamtökologischen Beurteilung eines Produktes ist die Recyclingquote einer von vielen Parametern – und bei weitem nicht der entscheidende: Aktuelle Ökobilanzen belegen, dass der Einfluss der Recyclingquote auf das Gesamtergebnis deutlich unter 10% liegt. Das heißt: Selbst wenn die Zahlenspielchen der DUH auch nur ansatzweise zutreffend wären – was wir ausdrücklich zurückweisen – würde sich an der ökobilanziellen Bewertung kaum etwas ändern.

Bei der Erstellung von Ökobilanzen werden die Verwertungswege von Papierfasern und der Kunststoff/Aluminium-Reststoffe selbstverständlich getrennt bilanziert. Der FKN und seine Mitgliedsunternehmen haben immer kommuniziert, dass der überwiegende Teil dieser Folienreste als Sekundärbrennstoff eingesetzt wird.Dies ist rechtlich zulässig und auch ökologisch vernünftig.Der im Beitrag vermittelte Eindruck,man habe einen Müllskandal aufgedeckt, weil solche Reste bei einem Aufbereiter von Sekundärbrennstoffen gefunden wurden, ist irreführend und unredlich.

Unverschämte Verdrehung der Tatsachen

Am 20.Mai legt die DUH nach und setzt die Desinformationskampagne gegen den Getränkekarton fort, indem in einer Presseerklärung behauptet wird, der FKN habe eine „Recyclinglüge“ eingestanden. Hintergrund ist eine Unterlassungserklärung die der FKN gegenüber der DUH am 30. April abgegeben hat. Das einzige, was wir uns vorwerfen lassen müssen ist, dass wir es über einen Zeitraum von vier Monaten versäumt haben, auf unserer Internetseite den Wechsel eines Verwertungspartners bekannt zu geben. Nur dies haben wir in der Unterlassungserklärung eingeräumt. Die ursprünglich verlangte Erklärung, wonach wir darauf verzichten sollten, zu kommunizieren, das Aluminium würde in einer Recyclinganlage sortenrein zurückgewonnen, haben wir zurückgewiesen. Ebenso sehen wir keine Veranlassung, der ursprünglichen Forderung nachzukommen, unseren Informationsfilm zum Recycling zu ändern. Darin wird keine Firma genannt und der Sachverhalt zutreffend dargestellt.

Entlarvend ist die Aussage der DUH, das Recycling würde „ad absurdum“ geführt, wenn es nicht in Deutschland stattfindet. Wer Recycling als nationale Aufgabe versteht verkennt die Realität einer globalisierten Welt, in der Primärund Sekundärrohstoffe eine internationale Handelsware sind. Die Aussage, das Recycling in China sei ökologisch höchst zweifelhaft, entbehrt jeder Grundlage. Wir weisen sie mit Nachdruck zurück.

Die Angriffe der DUH sind ein erneuter Beleg dafür, dass es den selbsternannten Umwelthelfern nicht um eine ernsthafte und seriöse Verbraucheraufklärung geht, sondern allein darum, die Bemühungen der Getränkekartonhersteller um ein hochwertiges Recycling von Getränkekartons zu verunglimpfen.